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News: Werbespots ruhig gestellt

Kampf gegen Lautstärke-Terror

Redaktion / 35 Antworten / Flachansicht Nickles

Sobald die Werbung los geht, drehen die TV-Sender den Lautstärke-Pegel fett rauf. Wer in einem Mietshaus dann nach 22 Uhr nicht wegen Ruhestörung Ärger kriegen will, der muss schnell zur Fernbedienung greifen und runterdrehen. Ist die Werbung rum, muss wieder manuell hochgedreht werden: eine zermürbend nervige Sache.

Zwar bieten die meisten besseren TVs eine automatische Lautstärkeregulierung, die allerdings nicht zuverlässig funktioniert, unter anderem auch bei "Nicht-Werbung" den Ton "zermatscht". Abhilfe soll jetzt eine neue von Dolby Laboratories entwickelte Technik namens "Dolby Volume" schaffen.

Wie die neue Technik funktioniert, erkärt Dolby Laboratories auf dieser Seite: How Dolby Volume Works.

Ende September hat Cirrus Logic bereits einen ersten Audio-DSP-Baustein (Digital Signal Prozessor) vorgestellt, auch Texas Instruments hat inzwischen einen DSP mit Dolby Volume. Eingesetzt werden die Chips bislang nur in zwei teuren Highend-Heimkino-Receivern von Harman Kardon.

Bleibt zu hoffen, dass die Technik auch bald in "billigen" TV-Geräten Einzug erhält.

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Hiermit erfinde ich eine lernbare Fernbedienung mit Mikrophon, welche den Lautstärkepegel im Zimmer mißt und dementsprechend die Quelle regeln kann.

Witzige Idee. Hätte von mir sein können. ;-)

Also, ich nehme das mal ernst - ernster als es wahrscheinlich gemeint war. Ich verstehe zwar den Begriff "lernbar" (gemeint ist sicherlich "lernfähig") in diesem Zusammenhang nicht, imho handelt es sich primär um einen simplen akustischen Regelkreis, wo es nichts Spezifisches zu "lernen" gibt.

Die Idee an sich finde ich gar nicht mal so abwegig. Bestechend ist vor allem, dass es ad hoc mit jeder vorhandenen Anlage funktioniert. Wie sich das in der Praxis macht, müsste man ausprobieren, es gibt schließlich auch lokale Gespräche und sonstige Nebengeräusche, die nicht immer gleich zum Herabregeln führen sollen. Auch dürfen leise Stellen im Spielfilm natürlich nicht das Gegenteil bewirken. Üblicherweise verhindert man solche unerwünschte Effekte durch entsprechendes Zeitverhalten der Regelung.

Die frühere "Aussteuerungsautomatik" bei Tonbandgeräten funktionierte ähnlich: sie musste sehr schnell auf Spitzen ansprechen, durfte anschließend aber nur sehr langsam wieder "nachgeben", um nicht zu einem Dynamik-Kompressor zu werden. Manche Geräte warben mit mehr als 15 Minuten Abklingzeit. Das wäre vorliegend wiederum fatal, schließlich soll nach Ende der Werbepause der Ton sofort wieder "da" sein.

Heute erscheint das möglich: man kann für ein paar Cent genügend Intelligenz in Form von Micro- oder gar Signalprozessoren in jedes Konsumgerät einbauen, damit wären neben der gemittelten Lautstärke auch noch viele andere Kenngrößen des Audio-Gemisches auswertbar, und auch die Zeitcharakteristik typischer Werbe-Intervalle könnte und sollte in das Regelverhalten einbezogen werden. Vielleicht wäre hier dann doch noch Platz für ein bisschen auto-adaptives Verhalten, sprich: Lernfähigkeit.

Noch ein Tipp für den Erfinder: man müssste sich auch Gedanken über den Stromverbrauch einer derart "daueraktiven" Fernbedienung machen. Der scheint mir zwar beherrschbar, aber die üblichen zwei Micro-Zellen wären gewiss zu schnell müde.

Also: mach mal, ich biete mich als Beta-Tester an! ;-)

Gruß, Manfred

P.S.: Patent anmelden kannst Du vergessen, ist viel zu teuer und aufwändig. Auch wäre es evtl. schwierig, eine genügende "Erfindungshöhe" nachzuweisen. Gebrauchsmuster ist einfacher und wäre auch schon mal was, allerdings hättest Du die Idee dann besser für dich behalten, bis das geschehen ist...