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News: Aussichtslose Klage

Hartz-IV Empfängerin verlangt kostenloses PC-System

Michael Nickles / 165 Antworten / Flachansicht Nickles

Hartz-IV Empfänger erhalten umfassende Beihilfe bei der Erstausstattung einer Wohnung. Also beispielsweise Kohle für Möbel und auch eine Waschmaschine wird gezahlt. Auch die Ausstattung mit einem (zumindest gebrauchten) Fernseher gilt als sozialüblich.

Eine Frau aus Minden wollte den Umfang einer angemessenen Erstausstattung jetzt ausdehnen. Sie forderte von der Behörde die Übernahme der Kosten für ein PC-System mit Zubehör: Monitor, Tastatur, Maus, Lautsprecher, Drucker und Software.

Außerdem verlangte sie die Bewilligung der Teilnahme an einem PC-Grundlehrgang. Aus ihrer Sicht zählt heute auch ein PC-System zur "Mindestausstattung" eines üblichen Haushalts. Da die Behörde den Antrag ablehnte, zog die Frau vor das Sozialgericht Detmold um erst mal Prozesskostenhilfe zu beantragen.

Das Sozialgericht lehnte das ab und dies wurde jetzt vom Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen bestätigt. Begründung der Richter: es besteht in diesem Fall keinerlei Erfolgsaussicht.

Aus ihrer Sicht ist für eine geordnete Haushaltsführung kein PC nötig und mit Informationen können sich Hartz-IV-Empfänger auch aus Fernsehen und Radio versorgen. Wohlgemerkt ging es hier erstmal nur um die Klage auf Prozesskostenhilfe.

Die Hauptsache wird demnächst beim Sozialgericht Detmold entschieden. Falls die Klägern sich dabei von einem Anwalt vertreten lassen will, muss den auf jeden Fall selbst zahlen.

Die komplette Pressemitteilung der Justizbehörde gibt es hier: Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen: Hartz IV Empfänger bekommen keinen PC bezahlt.

Michael Nickles meint: Ich halte es ausdrücklich für okay, wenn Kosten für Weiterbildung ausgiebig übernommen werden.

Aber ein komplettes PC-System? Sorry. Irgendwo muss es einen Punkt geben, wo es aufhört. Der Nächste kommt dann und will auch eine "dicke Internet-Leitung" bezahlt kriegen.

Und der Übernächste klagt dann, dass auch ein Zweit-PC im Kinderzimmer heute eine übliche soziale Mindestausstattung ist.

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Bin privat versichert groggyman
@Herr Leutzberger Joerg69
@trilliput Joerg69
Nebelbombenalarm lard
@Fieser Friese Joerg69
gelöscht_301121 Michael Nickles „Hartz-IV Empfängerin verlangt kostenloses PC-System“
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Wir leben abwechselnd in Deutschland und in Hong Kong, daher sehen wir die Dinge von unterschiedlichen Seiten, bzw. unterschiedlichen Kulturen,

Einerseits muß ich sagen, daß in Deutschland auf einem "ziemlich hohen Niveau gejammert" wird (beachte die " "). Wir Deutschen haben eine gewisse "Versicherungs-Mentalität" und meinen auch, daß "Vater Staat" für alles sorgen müßte. Und wenn nicht alles im Leben glatt läuft, brauchen wir auch immer einen Schuldigen, der dafür "haftbar" gemacht werden kann. Und wir brauchen eine Behörde oder ein Amt oder Gesetze, die alles bis in Kleinste regeln und reglementieren.

Andererseits sehe ich, daß hier in HK das soziale Netz besser funktioniert, weil es mehr auf der Familie und dem engeren Umfeld basiert. Die Familie würde "das Gesicht verlieren", wenn sie einem in Not geratenem Mitglied die Hilfe verweigert. Der Staat greift nur wenig ein, z.B. durch ein Abrbeitslosengeld, das in etwa Hartz IV entspricht, dem völlig kostenlosen Gesundheitssystem, oder den extrem billigen Kommunikations-Kosten (Hardware, Telefon, Internet etc.) Alles andere, Wohnung, Einrichtung, Fahrtkosten usw. muß jeder selbst tragen, außer dem AL-Geld gibt es keinerlei Zuschüsse.
Und es gibt eine phantastisches "Arbeitsamt" - total online und toll organisiert, Bewerbungen können gleich auf der Webseite abgeschickt werden. Tag- und Nacht sind dort (online) Berater anwesend, die einem weiter helfen.

Eine Diskussion wie hier in diesem Forum - und in einem (teilweise) extremen Tonfall wie hier, ist in HK undenkbar. Allein die Frage, ob der Staat einen PC zahlen soll ...

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...Nachtrag Joerg69
Genau Joerg69