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Ich empfand MP3 schon immer

andy11 / 50 Antworten / Flachansicht Nickles

als ein Verbrechen an der Musik. Verschwindet dieses

unsägliche Kompressionsverfahren für Audiodateien

nun endgültig von Markt? Wahrscheinlich nicht ganz.

https://www.computerbase.de/2017-05/fraunhofer-beerdigt-mp3/

Andy

Ohne Wein kan?s uns auf Erden Nimmer wie dreyhundert werden Ohne Wein u. ohne Weiber Hohl der Teufel unsre Leiber. J.W.vG.
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Ach ja? hatterchen1
Nee, Schellack. gelöscht_84526
im nächsten Satz 1+1=1
gelöscht_300542 andy11 „Ich empfand MP3 schon immer“
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Interessanter Thread, mit vielen interessanten Aussagen! Und eigentlich grenzt es schon an Anmaßung, dass ich mich hier zu Wort melde. Denn die vielen technischen Begriffe die hier gefallen sind, habe ich mir über die Jahre zwar immer wieder mal angelesen, dann aber auch genauso schnell wieder vergessen. 

Mich beschäftigt eigentlich auch seit je her ein etwas anderer Aspekt dieser Thematik. Und ich denke, dass gerade Hörer mit audiophilen Ansprüchen, sich da nicht selten etwas vormachen.

Mehrfach wurde erwähnt, dass auch, viel oder hauptsächlich klassische Musik konsumiert würde, und dabei gesagt, oder wenigstens impliziert, dass daher auch der Anspruch an - ja, an was denn genau eigentlich - besonders hoch wäre.

Ich habe auch schon immer viel Klassik gehört, und seit einem Jahr höre ich nur noch klassische Musik. Und da ich aus Erfahrung weiß, wie sich klassische Instrumente in der Realität anhören, höre ich eben auch deutlich den Unterschied zum realen Klangereignis, und dem, was uns da jeweils als Musikkonserve präsentiert wird.

Selbst sogenannte audiophile Aufnahmen auf guten Anlagen können da nicht wirklich überzeugen, wenn sie auch bisweilen schön, gefällig und reizvoll klingen. Nur mit besagtem realen Klangereignis haben die m.E. wenig zu tun.

Ich habe audiophile Aufnahmen (Klassik), da wandern die Instrumente von rechts nach links und wieder von links nach rechts, da frage ich mich echt, was das soll. Bei solch einem Schnickschnack nützt dann auch die beste Aufnahmetechnik und Tonqualität nichts.

Mir ist auch keine Aufnahme bekannt, auf der beispielsweise ein Klavier oder Flügel, auch nur annähernd wie ein Klavier oder Flügel klingen., bzw. deren Klangreichtum, Dynamik, usw. auch nur ansatzweise wiedergegeben werden. Man hört auf Aufnahmen immer nur dieses Geklimpere.

Oder es hört sich komplett an, als stünde man als Hörer während der Darbietung hinter einem dicken Vorhang.

Um mal auf den Punkt zu kommen: Letztlich wird man nur das konsumieren können, was der Toningenieur nach seinem eigenen Hörvermögen und persönlichen Geschmack meinte zusammenmixen zu müssen, und das auch nur innerhalb der Grenzen, die ihm die Technik setzt oder vorgibt. Natürlich werden solche Aufnahmen in der Regel auch von den Dirigenten, und bei kleineren Ensembles von den Musikern begleitet. Dennoch wird das Ergebnis nie mehr sein, als ein vager Kompromiss. Zumal ja beispielsweise der einzelne Musiker die von ihm und seinen Kollegen produzierte Musik gänzlich anders hört, als der vorne am Pult stehende Dirigent. Genau genommen hört jeder Musiker innerhalb eines großen Orchesters oder Kammerensembles die Musik anders, als seine um ihn herum musizierenden Kollegen. Und der Zuschauer, der in einigen Metern Entfernung zuhört, wieder ganz anders.

Kurzum: Ich denke, wir befinden uns da technisch gesehen noch in der Stein-, oder bestenfalls in der Bronzezeit, und machen uns da oft viel vor.

Davon abgesehen, klingen die meisten Klassikaufnahmen noch nicht mal wenigstens gefällig, etc. sondern sogar ziemlich grottig, und das kann man sich dann halt, anspruchsvoll und in bester Tonqualität anhören.

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