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Aber 10 Milliarden kann der Eichel immer noch verschenken

Tilo Nachdenklich / 23 Antworten / Flachansicht Nickles

Dass überall Geld fehlt und die Schulden nicht weniger werden, kann einfach nicht stimmen, denn Eichel erlässt - ohne groß drüber zu reden (!) - den Lebensversicherungen noch dieses Jahr 10 Milliarden Steuern, weil sie sich in 2002 mit 50 Milliarden an der Börse verspekuliert haben.

Nun wissen wir, wozu die Umstellung auf Kapitaldeckung der Sozialversicherungssysteme gut ist, in Zeiten in denen für Kapital keine große Verzinsung zu erziehlen ist. Plünderung der Pensionsfonds, das amerikanische Beispiel hat wohl Appetit gemacht?

Und wie ist das mit den Arbeitslosen? - Die haben zumeist ordentlich in eine Versicherung einbezahlt, durchaus als Risikoversicherung auf Gegenseitigkeit gemeint und wenn der Versicherungsfall eintritt, werden sie getriezt und nach einem Jahr abserviert.
Diese Versicherung hat man für die DDR-Pleite frech in Anspruch genommen und ganz offenkundig die Ausfälle NICHT ausreichend durch Steuermittel ausgeglichen.
Die Leute, die sich anders absichern oder im Geld schwimmen, wurden nie zur Kasse gebeten.

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Und der DAX steigt! fbe fbe
?? Spacebast
xafford Spacebast „??“
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Na dann wollen wir mal anfangen deine diktatorischen Bemühungen zu untersuchen ;o)...

Anfangsbesteuerungsatz 8%, Spitzensteuersatz 35%, Mehrwertsteuer abgeschafft (da nicht progressiv), Tabaksteuer/Branntweinsteuer radikal angehoben, Kfz-Steuer und Mineralölsteuer zusammengefasst, keine Gewerbesteuer/Vermögenssteuer, 15% Steuer auf Erträge auf Dividenden+Spekulationsgewinne

Soweit interessanter Ansatz, aber meiner Meinung nach nicht Kostendeckend (im Sinne des Staatshaushaltes), da der Großteil der Steuereinnahmen doch eher die Mittelverdiener erbringen. Ich sehe eigentlich auch wirklich kein Mehr an Gerechtigkeit durch einen progressiven Steuersatz, wer fühlt sich wirklich zu Mehrleistung verleitet, wenn er befürchtet durch den nächsthöheren Steuersatz in welchen er rutscht eher Miese zu machen. Im Sinne einer wirlichen Steuervereinfachung und (in meinen Augen) Gerechtigkeit würde ich, so ich denn Kaiser (und nicht der im Fußball) wäre einen Einheitssteuersatz auf ALLE Einkommen, gleich aus welcher Quelle ansetzen. Also aus Arbeit, Kapitalerträgen, Vermietung, Spekulationen.
Ich würde hingegen Steuern auf Erbschaft, Grunderwerb, Merhfachversteuerung (z.B. Mehrwertsteuer erst nach den vorherigen Steueraufschlägen berechnen) streichen.
Rückerstattungen und Verlustabschreibungen würde ich komplett streichen, da sie durch den niedrigeren Steuersatz ausgeglichen sein sollten.
Kilometerpauschalen für Berufspendler würde ich auch streichen, aus einem einfachen Grund:
Jemand der nicht Pendeln muß, da er in der Nähe seiner Arbeitsstätte wohnt zahlt dafür meist durch höhere Mieten und Lebenshaltungskosten. Die meisten Pendler wohnen in strukturschwächeren Gebieten oder auf dem Land, wo geringere Mieten und Lebenshaltungskosten eigentich schon ein zusätzliches Plus darstellen.
Weiterhin müssen in Zukunft auf jeden Fall die Subventionen fallen. Es macht keinen Sinn unrentable Branchen mit Unsummen über Wasser zu halten, wenn der Punkt schon längst überschritten ist, an dem man alle durch diese Branchen ernährten Arbeitnehmer (auch die in indirekt damit verknüpften Branchen) mit einem fürstlichen Lohn nach Hause schicken könnte.
Strafsteuern sind meiner Meinung nach A kontraproduktiv und B sind wir nicht im Kindergarten. Der Staat erhebt den Anspruch mündige Bürger zu haben und wenn ein mündiger Bürger rauchen will, dann soll er rauchen, was mich zu einem weiteren Punkt der Änderungen führt: Die Krankenkassenbeiträge.
Soso, höhere Beiträge für leichtsinnige Erkrankungen. Was sind leichtsinnige Erkrankungen? Das gebrochene Bein beim Fußball? Der gebrochene Arm im Haushalt beim Schränkeputzen auf dem Hocker? Gebrochene Rippen beim Kickboxen? Gebrochene Schulter vom Mountainbike? Ich nehme eher an Du meinst Lungenkrebs, Arthrose, Diabetes, Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Da fällt mir immer wieder z.B. die noch nciht widerlegte Studie ein, die berechnete, daß Raucher die Kranken- und Sozialkassen nicht mehr belasten als Nichtraucher. Die Zahl der Lugenkrebskranken unter den Nichtrauchern ist übrigens gar nicht so gering. Wenn also Raucher und Dicke mehr bezahlen sollen aus "Gerechtigkeitssinn", dann bitte auch die Wochenendfußballer, Thailandtouristen, Mountainbiker, Skifahrer, Bergsteiger, etc.
Ich denke auch eine nachträgliche Abrechnung der versicherten mit der Krankenkasse ist zwar nett gedacht, aber eher problematisch. Der Betrug, den es heute von Ärzten und Krankenhäusern bei Abrechnungen gibt würde sehr wahrscheinlich auf die Patienten überwechseln, d.h. die Plausibilitätskontrolle von eingereichten Rechnungen würde schwieriger und Kostenintensiver und jetzt schon schluckt der Verwaltungsanteil der Krankenkassen einen beträchtlichen Anteil der Beiträge.
Weiterhin wird es schwer bei wirklich Kostenintensiven Operationen. Wie soll eine alleinstehende Rentnerin ihre Hüftgelenksoperationen mit ca. 15.000 Euro pro Gelenk vorfinanzieren? Da müsste dann noch eine Vorschußkasse eingerichtet werden mit zusätzlichem Mehraufwand.
Der Wiedereinstieg in die Kernenergie ist auch so eine Sache. Zwar bin ich auch der Meinung, daß die Forchung in diesem Bereich auf jeden Fall fortgesetzt werden sollte, gerade im Bereich Kernfusion, wo Deutschland einmal eine große Rolle spielte, aber wirtschaftlich ist Kernenergie in der heutigen Form definitiv nicht. Bei der Rechnung wird nämlich gerne das Problem der Lagerung der Abfallstoffe vergessen. Höchstwahrscheinlich wären die großen Energieversorger von alleine aus der Kernenergie ausgestiegen wegen der zukünftigen Unrentabilität (so eine Aussage eines Vorstandmitgliedes der ehemaligen Preussen Elektra). Was meinst Du, warum die Energieunternehmen diesen Ausstieg so relativ klaglos hingenommen haben und warum in den letzten Jahrzehnten eigentlich kaum noch neue Kraftwerke geplant wurden? Geeignete Endlager gibt es wenige, die Lagerdauer ist extrem und die Kosten würden in Zukunft eher steigen wenn die Lager erst einmal voller werden.
Ich denke, daß der Bereich Forschung für alternative Energien, die Förderung von "selbstversorgenden Häusern" und Forschung für die Energieeinsparung eher unterstützt werden sollen.

Nuja, das waren jetzt meine Gegenthesen, mal sehen wo ich die Denkfehler habe.

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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