Archiv Contra Nepp 3.045 Themen, 42.321 Beiträge

Krise bei KarstadtQuelle: Kein Wunder, absolut nicht konkurr

Der_Milchmann / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

Hai,

so gesehen ist es kein Wunder, dass unter anderem das Versandhaus so schlecht da steht. Wenn ich den Lieferservice mit dem anderer Lieferanten vergleiche braucht man sich garnicht wundern.

Im Sommer hatte ich einige Kleidungsstücke bestellt, die kamen nie an, auf Anruf nach 14 Tagen wusste dann keiner was davon, der Auftrag sei irgendwie verschwunden ....


Habe jetzt vor kurzem (Donnerstag letzte Woche) wieder etwas bestellt. Hatte allerdings vorher angerufen, ob die Ware auch verfügbar ist, die Hälfte war nicht lieferbar, was man allerdings am Telefon erfuhr, im Internet war sie als "sofort lieferbar" deklariert.

Heute ist Mittwoch, fast eine Woche Zeit für eine Lieferung, die angeblich sofort lieferbar ist.
Tja ... da braucht man sich nicht wundern, bei der Logistik wundert es mich, wieso die überhaupt noch Bestellungen haben. Wenns mir nämlich stinkt, nehme ich die Ware nach über 7 Tagen nicht mehr an.

Da liegt der Hase nämlich begraben, in der schlechten Logistik. Bei ähnlich großen Häusern wie Conrad hab ich die Ware binnen 2 Tagen im Haus, manchmal sogar am nächsten Tag. Dies zeigt also "es geht"!

Tja ...

@Heinz gelöscht_84526
@Heinz Heinz_Malcher
Olaf19 Heinz_Malcher „Alte Strukturen und alte Workflows sind in Großbetrieben gang un“
Optionen

Moin Heinz,

auch von mir erstmal welcome back :-)

Was du über ineffiziente Workflows schreibst, kann ich aus meinem eigenen Berufsleben bestätigen. Ich habe vor Jahren einmal in einem Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern gearbeitet; deine Schilderung trifft schon ganz gut, was sich dort mitunter abgespielt hat.

Das Problem dabei ist: Wenn ein Unternehmen größer wird, dann wächst nicht nur die Mitarbeiterzahl, sondern auch die Struktur. Hier noch eine Ebene dazwischen, darüber oder daneben gesetzt, da noch eine neue Abteilung Z geschaffen, die sich aus Mitarbeitern der Abteilungen X und Y rekrutiert, wobei X verkleinert bestehen bleibt und Y einer ganz anderen Ebene einverleibt wird - und so weiter.

Natürlich merken die Entscheidungsbefugten, dass der Workflow auf diese Weise allerorten ins Stocken kommt. Dagegen muss etwas getan werden, "Umstrukturierung" heißt das Zauberwort, und mit der Losung "Wir brauchen endlich wieder flachere Hierarchien" (noch so eine Standardfloskel) wird dann fleißig re-, um- neu und de-strukturiert. Im Volksmund würde man sagen: "verschlimmbessert"...

Im Grunde genommen müsste man ganz bei Null anfangen - das geht natürlich nicht. Notwendige Strukturreformen im kleinen scheitern daran, dass

- im Arbeitsalltag zu wenig Zeit ist, sich darüber Gedanken zu machen,
- die Umsetzung einer grundlegenden Stukturreform zu viel Geld kostet,
- niemand den Erfolg dieser Reform garantieren kann,
- zu viele Köche den Brei verderben (nix "flache Hierarchie"!),
- es zu viele Leute gibt, die erstmal alle Vorschläge schlecht finden, die sie nicht selbst unterbreitet haben,
- eine geänderte Struktur immer Gewinner und Verlierer hervorbringt und sich die potenziellen Verlierer deswegen dagegen wehren werden, selbst dann, wenn sie die Reform aus rein sachlichen Erwägungen normalerweise gut fänden,

und so bleibt alles beim alten. Oder es wird im kleinen an Symptomen herumgedoktert, wobei es dann gerne passiert, dass Entscheidungsträger von einer hohen, abgehobenen Hierarchieebene herab das Schicksal einer kleinen Abteilung ganz weit unten besiegeln, deren Arbeitseffizienz sie gar nicht beurteilen können. Andererseits kommen die Leute, die wirklich ineffektiv arbeiten, oft ungeschoren davon, etwa weil ihre Abteilung einen besseren Draht nach oben ("ein besseres Standing" - und wieder eine schöne Floskel) hat.

Ja, es ist schon ein Kreuz mit dem Berufsleben :-/

CU
Olaf

Workflow Olaf19
Workflow Ventox
Einfache Rechnung Pumbo
Einfache Rechnung T E S T E R
Einfache Rechnung Pumbo
Ökosteuer Olaf19
Einfache Rechnung olli_knolli1