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Service im Einzelhandel ?

Nasser / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Es würde mich mal interessieren, was man unter Service im Einzelhandel versteht?
Schliesslich propagieren sich damit einige und stellen es sogar explizit in den Vordergrund.

Nasser

;) Und immer trocken bleiben.
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out-freyn Nasser „Hmm, also irgendwie befriedigt mich das nicht wirklich. Betriebswirtschaftlich...“
Optionen

Grundsätzlich sind mehrere Servicekategorien zu unterscheiden:

1) Service vor dem Kauf:
Hierzu zählen z.B. fachkundige Beratung, Kundenparkplätze, aber auch Dinge wie Kinderbetreuung (v.a. in großen Einkaufszentren), damit die Eltern ganz ungestört ihr Geld ausgeben können.
Diese Serviceleistungen sind üblicherweise in der Verkaufspreiskalkulation enthalten und daher für den Kunden (scheinbar) kostenlos.

2) Zahlungsservice:
Alles, was außer Barzahlung noch angeboten wird. Electronic Cash, Kreditkarten, .... All dies ist für den Händler mit Kosten verbunden, die er auch über die Preise wieder reinzuholen versucht.

3) Service nach dem Kauf:
Z.B. Installation und Aufbau, Wartung, Lieferung zum Kunden, Reparatur (außerhalb der Gewährleistung) ...
Diese Serviceleistungen werden i.d.R. einzeln berechnet, da sie nicht von allen Kunden in Anspruch genommen werden und andernfalls keine konkurrenzfähige Kalkulation möglich wäre.


Dementsprechend gibt es keinen wirklichen Service, denn der Kunde blecht dafür, so oder so, auch wenn er das nicht sofort merkt.
Das Wort Service bedeutet nicht, dass die damit bezeichneten Leistungen sämtlich kostenlos erbracht werden! Sondern es bedeutet, dass der Händler ein ganzes Bündel an Leistungen rund um das Produkt anbietet.

Warum ist ALDI wohl so billig? Natürlich weil ALDI große Mengen einkauft und damit hohe Rabatte aushandeln kann. Aber auch, weil Du dort das nackte Produkt kaufst. Beratung bekommst Du keine, Du bezahlst sie ja auch nicht.

@cybercrown:
Mach doch ein Lokal auf und biete dort die Getränke zum doppelten Supermarktpreis an. Damit machst Du nach Deiner Rechnung immer noch 100% Gewinn. Außerdem hast Du im Konkurrenzkampf die Nase vorn, denn du bist der günstigste Anbieter weit und breit. Sobald sich das herumgesprochen hat, wirst Du den Laden immer voll haben.

Trotzdem wette ich, dass Dir nach kurzer Zeit einfach das Geld ausgeht! Das Lokal will eingerichtet und geputzt werden, die Gäste legen im Winter Wert auf Wärme, es sollte auch ein bisschen beleuchtet sein. Deine Angestellten wollen branchenüblich bezahlt werden (reich werden sie davon nicht)... Steuern, Sozialversicherungsbeiträge, Berufsgenossenschaft, Schankerlaubnis, Ordnungs- und Bußgelder für Sperrzeitüberschreitungen... Man glaubt ja gar nicht, was man als Gast mit einem Glas Wasser so bezahlt.

The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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Antwort Nasser
Antwort out-freyn