Hallo zusammen!
Eine britische Studie untersucht die Folgen eines möglichen Militärschlages der USA gegen den Iran... wie nicht anders zu erwarten, wären die Folgen ebenso verheerend wie lange andauernd - mehr zum Thema bei Spiegel Online.
Ich bin aus ganz prinzipiellen Erwägungen überzeugter Gegner jeder Militäraktion, ganz gleich wer gegen wen und aus welchem Grund. Aber was ist die Alternative? Tatenlos zusehen, wie der Iran an seiner Atombombe bastelt?
Die Menschheit hat so viele Probleme, die man gemeinsam zu lösen wenigstens versuchen könnte. Was der Iran derzeit treibt, löst nicht nur keine Probleme, es schafft neue - und hochgradig überflüssige :-(
CU
Olaf
Off Topic 20.188 Themen, 224.056 Beiträge
> Zitat George W. Bush: "...die Welt von allem Bösen befreien..." "...wer nicht für uns ist, ist gegen uns..." "...alle Länder zu demokratisieren..."
Der letzte Satz klingt auf den ersten Blick noch ganz gut -- letztlich muss die Demokratisierung eines Landes aber "von innen" kommen, es muss behutsam reformiert werden. Eine Demokratisierung, die durch gewaltsamen Einfluss von außen erzwungen wird, steht letztlich auf tönernen Füßen, weil auch die Bevölkerung nicht (voll) dahinter stehen wird. Man wird die Befreier eher als Besatzer empfinden, als Leute, die einem anderen Land ihre Ideen und Vorstellungen vom Leben, ihr Menschenbild und ihre Kultur aufzwingen will. Das führt leicht zu Trotzreaktionen, schlimmstenfalls zu einer Solidarisierung mit den alten Machthabern. Man sieht ja z.B. dass die Amerikaner im Irak nicht überall "herzlich willkommen" sind...
Insgesamt scheint mir Herr Bush sehr einfach gestrickt zu sein. Die ersten beiden Sätze riechen doch arg nach Scheuklappendenken. Er ist sicher sehr überzeugt von der Richtigkeit dessen, was er denkt - letztlich ist die islamische Welt aber ein völlig anderer, für Menschen westlicher Prägung fremdartiger Kulturkreis. Da kann man nicht mal so eben wie ein Elefant im Porzellanladen durchtrampeln und die Schablone des westlichen Wertesystems zum Maß aller Dinge erheben - und dann auch noch glauben, man täte der dortigen Bevölkerung damit nur Gutes.
Auch wenn ich jemanden wie John Kerry von hier aus schwer einschätzen kann, mir wäre wesentlich wohler gewesen, wenn er - oder überhaupt irgendein Kandidat von demokratischer Seite - in 2004 die Präsidentenwahl gewonnen hat. Ich kann nur hoffen, dass 2008 nicht schon wieder ein Republikaner drankommt. Mir scheint, dass die Demokraten wesentlich toleranter und besonnener sind, vor allem nicht so ideologisch verbohrt. Was der christlich-konservative "Bibelgürtel" im mittleren Westen der USA mittlerweile für einen politischen Einfluss hat, ist fast schon erschreckend.
CU
Olaf