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Warum Killerspiele nicht indizieren ?

SmallAl / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

Wegen der "Killerspiel"-Diskussionen:
Also ich dachte eigentlich, das gewaltverherrlichende Spiele (Killerspiele) in denen ein gutes Gefühl durch das blutige niedermetzeln von Gegnern (wie in Q3arena) aufkommt indiziert werden.
Ich finde es stimmt schon, daß Kinder und Jugendliche mit Spielen a la Far Cry nicht selbstverständlich umgehen können, allerdings würde ein generelles Verbot nur in Deutschland (!) nicht viel helfen - Verbotenes ist gerade in dieser Zielgruppe äußerst reizvoll.
Konsequentere Indizierung wäre doch eine öffentlich wirksame Sofortmaßnahme.
Und die Altersfreigabestrukturen sollte man vielleicht auch mal überdenken - es ist schon seltsam, dass ein Spiel in England ab 16 in Deutschland ab 12 ist - und warum haben wir nicht auch eine ab 21 Stufe ?
[Ironie]
Ach ja - nun wenn man 18jährigen in der Bundeswehr eine Waffe in die Hand drückt und auf Pappkameraden schießen lässt ist es ja psychisch unbedenklich.
[/Ironie]

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Teil 2 Herman4
Dune Lord SmallAl „Warum Killerspiele nicht indizieren ?“
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Die ganze Diskussion über das mögliche Verbot von sogenannten Killerspielen ist – in den Medien – an Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten. Da wird darüber geredet, daß es nicht gut ist, wenn 12 jährige z. B. Counterstrike spielen. Völlig richtig, bis dahin. Aber es wird nie über die Rolle der Eltern dabei gesprochen. Es ist die Aufgabe der Eltern, für eine vernünftige Erziehung ihrer Kinder zu sorgen. Dazu gehört auch, zu wissen was das Kind spielt.
Wenn ein Kind in ein Geschäft geht und ein "ab 18"-Spiel kaufen kann, ist es nicht die Schuld des Spiels, sondern des Verkäufers. Entweder war er mangelhaft geschult oder einfach gleichgültig.
Wenn dieses Kind das Spiel nicht kaufen konnte und dann die Eltern oder Großeltern anbettelt und diese kaufen dann dieses Spiel, ist es ebenfalls nicht die Schuld des Spiels.
Die Altersfreigaben bei Spielen oder Filmen haben einen tieferen Sinn, da Spiele wie FarCry wirklich nicht für Kinder geeignet sind.
Grundsätzlich bin ich sowieso der Meinung, daß ein Computer oder eine Spielekonsole im Kinderzimmer nichts verloren haben. Wenn diese Dinge im Wohnzimmer stehen, ist jederzeit elterliche Kontrolle gegeben und das Problem gelöst. Mir komme jetzt niemand mit: "Ich habe aber gar keine Zeit, auf mein Kind zu achten." Da muß ich leider sagen, unsere Eltern haben es auch geschafft, warum soll es heute anders sein? Zur Verdeutlichung mal zwei Beispiele:
Familie 1, beide gehen arbeiten. Sie haben eine Tochter, die die erste Klasse besucht. Obwohl die Hausaufgaben in der Schule erledigt werden, wird das jeden Tag überprüft. Es wird mit dem Kind gespielt, gebastelt, man beschäftigt sich mit der Tochter. Im Wohnzimmer steht ein PC, dazu eine Spielkonsole (PS2), im Kinderzimmer ein nur ein Kassettenrecorder für die "Bibi Blocksberg" Hörspiele.
Familie 2, beide arbeitslos, ein Sohn. Er kommt nächstes Jahr in die Schule. Seit der Junge drei Jahre alt war, hatte er einen Computer, einen Fernseher, einen DVD-Player und eine Playstation 2 in seinem Zimmer. Gemeinsames Spielen findet nicht statt, der Junge wird vor dem Monitor geparkt. Dieses Verhalten merkt man ganz deutlich an seiner Sprachfähigkeit, die sich seit mehr als zwei Jahren kaum weiterentwickelt hat.
Und nun die große Frage: Welche Familie hat mehr Zeit und welche verbringt mehr Zeit mit ihrem Kind?
Um auf das Thema zurückzukommen, ein Verbot von sogenannten Killerspielen ist Unsinn. Es gibt kein einziges Spiel, in welchem der Umgang mit einer Waffe realistisch simuliert wird. Das einzigste, was man mit Ego-Shootern trainieren kann, ist die Auge-Hand-Koordination, mehr nicht. Wesentlich bedenklicher finde ich da diese "Dokumentationen" auf N24, bei denen eigentlich diese Einblendung zu sehen sein müßte: "Dauerwerbesendung der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika" bzw. "Dauerwerbesendung der Streitkräfte Großbritanniens". Die einzigste Aussage dieser Sendungen ist "Krieg ist geil!" Oder die Nachrichten. Pünktlich zum Abendessen kommen Leichen und Verstümmelte frei Haus. Wunderbar, wirklich toll. Wenn ein Kind zufällig mal einen nicht altersgerechten Film sieht, kann man dem Kind immer noch erklären, daß das alles nicht echt ist und die Schauspieler alle gesund sind. Bei Bildern von Selbstmordanschlägen geht das nicht, da steht niemand wieder auf.
@ Herman4
Nur mal so am Rande, ich spiele Ego-Shooter, kann aber im wahren Leben kein Blut sehen. Wenn mir beim Arzt Blut abgenommen werden soll, gehen wir regelmäßig die Lichter aus. Soviel zur Abstumpfung.
Vielmehr glaube ich, daß auch du es dir zu einfach machst, indem du auf die "Gottlosigkeit" und den mangelnden Glauben in unserer Gesellschaft verweist. Natürlich gehen immer weniger Menschen in die Kirche. Doch liegt das ganz sicher nicht an irgendwelchen Spielen, ich glaube vielmehr, daß der Grund dafür in der Tatsache zu suchen ist, daß immer mehr Menschen das kirchliche Gottesbild hinterfragen und die gleiche Feststellung treffen wie ich: "Ich glaube an Gott, jedoch nicht an den Gott, welchen mir die Kirche verkaufen will."
Wenn du die Bibel einmal liest, wobe ich mit "lesen" wirkliche Aufmerksamkeit meine, wirst du sehr schnell feststellen, daß es – besonders im Alten Testament – von Mord und Brutalität nur so wimmelt. Eine wirklich werkgetreue Bibelverfilmung würde niemals in einen Verleih kommen, da es viel zu brutal und viel zu blutig wäre. Bei Bedarf kann ich gern Zitate liefern.
So, das wäre es erst einmal von mir.
Ach ja @ SmallAl
Ich wäre auch dafür, eine neue Freigabestufe einzuführen. Allerdings unter der Bedingung, daß bei einer Freigabe ab 21 auch keinerlei Zensur mehr stattfindet.

Wer andern eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät.
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