Die Mobbing-Videos und -Bilder im Netz nehmen zu. Die peinlichen Werke erscheinen bei YouTube oder ähnlichen Diensten und stellen die Opfer weltweit zur Schau. An englischen Schulen will man jetzt dagegen vorgehen: Handys und Digicams von mobbenden Schülern sollen von den Lehrern beschlagnahmt werden.
Das Problem des Cyber-Bullyings, wie diese Art des Mobbings in England genannt wird, ist schon länger bekannt. Immer wieder tauchen Berichte auf, nach denen Lehrer daran erkranken und schließlich den Beruf wechseln müssen. Erziehungsminister Alan Johnson ergreift nun die Initiative und fordert: "Die Online-Schikanen gegen Lehrer müssen aufhören". Handys und Digitalkameras dürfen ab jetzt von den Lehrern beschlagnahmt werden.
Quelle: Netzeitung
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Hi Sylvia,
Wieso typische Politikerhaltung? Leider eben nicht, denn genau diese "Kaste" hätte es in der Hand, solche Missstände abzustellen.
Bin auch Deiner Ansicht, dass wir Erwachsenen die Kinder zu erziehen und - noch wichtiger - es in der Praxis vorzuleben haben. Daran scheitert es ja, denn was wird diesen gestörten Jugendlichen vorgelebt? Genau, erpresse Mitschüler, terrorisiere Lehrer, drohe mit Blutrache - und es passiert nix, ausser vielleicht einer Schelte oder einem lahmen Ermahnungsschreiben an die Eltern. Na, wenn diese müden Proteste den natürlichen Drang der Grenzen suchenden Jugendlichen zu nicht noch grösseren "Heldentaten" ermuntert, was denn sonst? Mittlerweile müssen ja bereits einzelne Schulen geschlossen bzw. Klassen umverteilt werden, weil die Schule vor solchen Radaubrüdern kapituliert hat. Darum auch mein Votum, die Eltern (dem Grundübel dieser Miniterroristen) genauso in die Pflicht zu nehmen. Soviel zum Thema Symptombehandlung.
Klar verfügen Jugendliche nicht über unseren Erfahrungshorizont, ansonsten bereits ein 12-Jähriger lebenstüchtig und Selbstversorger wäre. Ich wehre mich aber vehement dagegen, diesen Problemjugendlichen das Wissen über die Tragweite ihres Tuns abzusprechen. Die wissen nämlich sehr wohl, was sie anstellen, und finden es gerade deshalb so "cool".
Abschliessend noch zur Hau-drauf-Methode: Schön, wenn Du Kinder hast, welche bei der allerersten Ermahnung immer brav der Mutti gehorchen. Bei unseren Kindern - notabene keineswegs schwer erziehbare Jugendliche - ging das leider nicht immer so idyllisch zu und her. Hin und wieder war halt eine Ohrfeige notwendig oder das Taschengeld wurde gestrichen. Mit anderen Worten: "Wer nicht hören will, muss fühlen". Das hat nichts mit Deinem zitierten intellektuellen Versagen zu tun, sondern ist die letzte Konsequenz, wenn Zureden nicht hilft. Es ist eine uralte Erfahrungstatsache, dass Vorschriften - egal familiäre oder staatliche - nichts nützen, wenn sie nicht ohne ernsthafte Folgen durchgesetzt werden. Stell' Dir nur mal vor, die Polizei würde ausschliesslich Ermahnungen aussprechen anstatt Bussen oder Führerscheinentzug anordnen. Von Gewaltverbrechern ganz zu schweigen.
Gruss aus der Schweiz und schönes WE.
sea