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gerhard38 shrek3 „Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass Schröder beinahe die...“
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Das Problem scheint mir zu sein, dass bei unserer Form von Demokratie das Ausleben des eigenen Egoismus legitimiert wurde. Der Wähler ist nachgerade aufgerufen, jene Partei zu wählen, von der er sich - FÜR SICH SELBST - den größten Vorteil erhofft - und zwar jetzt gleich, nicht auf lange Sicht. In so einem System hat es ein verantwortungsbewusster Politiker nicht leicht - vor allem, wenn er wieder gewählt werden will.

Umgekehrt glaube ich auch, dass viele Wähler froh sind, dass sie nicht jedesmal mitentscheiden müssen, weil sie doch irgendwo spüren, dass ihnen die Kompetenz fehlt, Sachfragen inhaltlich richtig zu entscheiden. Man könnte es so machen wie in der Schweiz, wo das Wahlvolk wegen jeder Kleinigkeit zu den Urnen geeilt wird, allerdings auch mit dem Risiko, dass bei einer wahlmüden Wählerschaft die Wahlbeteiligung so gering wird, dass irgendwelche kleinen, jedoch straff organisierten Gruppierungen wahlentscheidend sind und keine repräsentativen Ergebnisse mehr zustande kommen. Jedenfalls scheint es der Schweiz mit ihrem System nicht schlecht zu gehen. Aber nicht einmal dort wird der "Bundespräsident" vom Wahlvolk gewählt, sondern ist derjenige Minister, der den Vorsitz im Bundesrat führt, und der wechselt jährlich und wird von der Bundesversammlung gewählt.

Gruß, Gerhard

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