Also, ich finde die Musik gar nicht unbedingt so viel schlechter als noch in den Neunzigern. Ich empfinde sie nur als überwiegend farblos und fade, emotionsarm, ohne persönliches Engagement, wie am Fließband produziert - und so ähnlich ist sie ja auch entstanden. Produktionen wie das Debütalbum von "Ich + Ich" sind eine wohltuende Ausnahme. Das meiste ist einfach nur "Soße", oder, wie so oft geschrieben: Einheitsbrei.
Trotzdem fällt auf, wie locker das Geld für andere Belange des täglichen Lebens sitzt, da hinterfragt anscheinend kein Mensch ob es das wert ist. Insofern wird da mit zweierlei Maß gemessen.
Ich kaufe immer noch vergleichsweise viele CDs, glaube aber auch, dass die Musik, die ich mir zuhause hinstelle und höre, mir noch in 10 Jahren Freude machen wird. Insofern stellt sich die Frage kaum, ob sich die Anschaffung lohnt. Wer sich dagegen die aktuellen Chartbreaker reinzieht, hört die Sachen ein paar Mal und kloppt sie bald wieder von der Festplatte und vom MP3-Player runter, um wertvollen Speicherplatz für den nächsten akustischen Schmarrn freizugeben.
Insofern könnte schon ein Zusammenhang bestehen zwischen der bescheidenen Qualität vieler Produktionen und der mangelnden Bereitschaft, dafür Geld auszugeben: So ganz allmählich verschwindet das Bewusstsein für den Wert des Kulturguts Musik und für dessen Bedeutung für das psychische Wohlbefinden von Menschen.
CU
Olaf (für den der Musikgenuss immer noch die schönste Droge der Welt ist)