Hallo zusammen!
Da mein Kaufberatungsthread nun schon satte 3 Wochen auf dem Buckel hat und etwas unübersichtlich geworden ist - http://www.nickles.de/forum/allgemeines/2011/eneloop-akkus-und-ladegeraet-kaufberatung-erbeten-538795601.html - insbesondere das Gerät meiner Wahl - der BC-900 - nun seit diesem Wochenende bei mir zuhause liegt, mache ich jetzt einmal ein neues Fass auf.
Wie ich inzwischen gelernt habe, ist Schnellladung für Nickel-Metallhydrid-Akkus (auch für Nickel-Cadmium) nicht schädlich, sondern sogar eher günstig, weil es die Bildung von unerwünschten Kristallen während des Ladevorgangs verhindert.
Weiterhin habe ich festgestellt, dass die Auswirkung der Ladegeschwindigkeit auf die Ladezeit zu vernachlässigen ist. Ich habe die Wahl zwischen 90 Min. bei 1800 mAh oder 2:45 h bei 1000 mAh - da ich bei 1800 mAh aber nur 2 der 4 Schächte, nämlich 1 und 4 nutzen kann, bin ich bei 4 Akkus doch mit 3 Stunden dabei.
Jetzt zu meiner Frage: Ich lege die beiden Akkus wie beschrieben in Schacht 1 und 4 ein, wähle mit dem CURRENT-Regler einen Ladestrom von 1800 mAh. Dieser Wert wird in der LCD-Anzeige korrekt angezeigt und nach Ablauf der üblichen 8 Sekunen, in denen ich noch etwas an den Einstellungen ändern könnte, läuft der Ladevorgang los. So weit schön und gut.
Jetzt aber geschieht etwas Seltsames - es beginnt nämlich eine Art Countdown. Die Zahl 1800 wird in beiden Schächten heruntergezählt, jeweils in unregelmäßigen Sprungweiten von ca. 1 bis 5, also z.B. 1793, 1790, 1785, 1781 usw. Mein erster Gedanke war: Alles klar, wenn der Zähler auf 0 ist, sind die Akkus vollgeladen.
Das ist aber natürlich Blödsinn, denn die 1800 steht ja für den Ladestrom, und der soll ja über die 90 Minuten immer gleich bleiben. Die Abwärtszählerei ging denn auch nicht bis zum bitteren Ende weiter, sondern stoppte so bei etwas über 1500. Bei den nächsten beiden Akkus ging es bis ca. 13-1400, wobei die Werte nie ganz identisch waren.
Weiß jemand, was es mit dieser "Ladestromreduzierung" auf sich hat? Oder ist das schlicht und einfach ein Anzeigefehler?
THX
Olaf
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Hier noch was lesenswertes zur Akkuladung. http://batteryuniversity.com/partone-23-german.htm
Im umgangsprachlichen, verständlichen Text sind jedoch Widersprüche zur Kristallbildung, dort genannt Schrott. Ein wichtige Aussage jedoch, Zitat: " Jede Akkuchemie hat ihre eigenen Ladeempfehlungen".
Wie sollen wir wissen, welche Chemie tatsächlich drin ist? Den Akku-Herstellerangaben würde ich nur bedingt trauen, da steht zwar Schnellladefähigkeit drauf, so eine Angabe erhöht Verkaufschancen und Preis.
Aber auch Deine Erfahrung zeigtSchnellladung erzeugt heiße Akkus, das ist unbedingt zu vermeiden. Deshalb beorzuge ich die Langsamladung nach klassischer Regel, Ladestrom ist 1/10 der Kapazität. Die Temperatur sollte im Inneren nicht über ca. 45 Grad steigen. Sobald Du Dir fast die Finger verbrennst ist es schon zu spät, der Akku wird früher den Tod erleiden. leg doch mal ein Thermometer drauf, vielleicht hast Du eins mit Meßspitze. Ich bin sicher, das bei Schnellladung das Thermometer an die obere Anzeigegrenze kommt.
Dann überlegst Du Dir nochmal eine power-Schnelladung, kauf lieber mehrere Sätze für Akkuwechsel bei ständigem Einsatz. Die Akkus kosten ja nicht die Welt.
Als Beispiel, habe NoName Arcas Akkus Mignon für SLR-Blitzgerät. Drauf steht 2600mAH Kapazität. ca. 2400mAh gehen bei Langsamladung tatsächlich rein. Bei Schnellladung 1/2 Zeit doppelter Strom kocht der Akku und es gehen maximal 1800mAH rein. Seitdem lasse ich die Finger weg von der Schnellladung.
Es gibt auch Ladegeräte, die mit getaktetem Strom laden und zwischendurch Ladepausen einlegen, um den Akku kurzzeitig anzumessen und die Ladekurve daraufhin anzupassen.
Da Akkus recht preisgünstig sind, würde ich mir keien Kopf machen und so laden, wie es Dein Einsatz von Akkus vorgibt. Aber keine Todesschnellladung, z.B. 1 Stunde voll.