Es ist leicht, hinterher Menschen moralisch zu Verurteilen, die die Wahl hatten, das Ganze als Befehlsempfänger zu "unterstützen" - Beihilfe zu leisten - wenn man nicht in einem Staat lebt, der die Befehlsverweigerung dann ebenfalls mit dem Tode bestraft.
Du hast gelesen, dass sich diese Frau freiwillig auf diesen Posten beworben hat? Als Zivilangestellte war da nichts mit "Zwang". Genau diese Nummer, dass man ja nur kleines Rädchen war und nichts machen konnte, nutzten nämlich viele als Rechtfertigung, obwohl sie genau um die Folgen ihres Handelns wussten.
Kleine Verwaltungsangestellte hatten eigentlich nur die Wahl, die Befehle auszuführen, oder selbst Einwohner eines KZs zu werden.
Das ist eine Mär, aber Du darfst Dir gerne Kellners Tagebücher durchlesen, der nicht nur kleines Licht war.
Zum Moralischen hatte ich schon etwas geschrieben, das ist für die juristische Seite unerheblich. Mit diesem Teil der Sache muss diese Frau selber klar kommen.