Es ist wirklich widerlich, wie einige hier im Thread eklatante Kriegsverbrechen relativieren wollen.
Spannend ist für mich eher, aus welchen Quellen sich dieses Wissen speist.
Aus Gründen habe ich mir neben Kellners und Klemperers Tagebüchern z.B. den Wälzer zum Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß, die Auschwitz-Dokumentation, das Braunbuch zum Reichstagsbrand, Literatur über Schulze/Boysen/Harnack und einiges mehr gegeben und die halte ich aus historischer Sicht doch für authentisch.
Dort ist das Bild unisono, dass die Konsequenzen bei passivem Weigern uswusf. eher marginaler Natur waren und die meisten eben freiwillig mitgemacht haben. Die Aussage stimmt also nicht, dass man wegen Nichtteilnahme oder Beenden eines normalen Arbeitsverhältnisses selber in Haft oder das KZ kam und diente nur zu oft dem Selbstschutz.
Mit den Argumenten, mit denen hier versucht wird, eine verurteilte Verbrecherin zu verteidigen, könnte man quasi jeden Mörder freisprechen.
Das ist unabhängig vom eigentlichen Thema ein weiterer Punkt. Nach dieser Sichtweise kann ich dann ab einem gewissen Alter Verbrechen begehen, wie ich will. Im Umkehrschluß gibt es dafür ja das Jugendstrafrecht, welches diese Umstände berücksichtigt und das Strafmaß niedriger als bei Erwachsenen ansetzt.
Es soll übrigens auch zur Zeit der Nazis Jugendliche im selben Alter gegeben haben, die sich der Verbrechen bewußt waren und deswegen Widerstand leisteten oder wenigstens nicht mitspielten.