Ein altbekannter Nickles-VIP hat sich mal über 24 Tage lang mit UBUNTU 6.10 herumgequält. Man weiß ja hier bei Nickles so ganz allgemein, dass der gute PCO sich ziemlich mit Rechnern und Betriebssystemen auskennt und so leicht auch nicht aufgibt, wenn es damit irgendwelche Probleme gibt.
Er hat sich also daran gemacht, sich mit oben genannten System vertraut zu machen und alle Widrigkeiten, welche sich ihm bei seinem 24-Tage-Test in den Weg stellten, aus der Welt zu schaffen. Wie es ihm dabei ergangen ist, das könnt ihr hier nachlesen: Mit einem KLICK zu Orthy.de
Viel Spaß bei der Lektüre... :-))
Gruß
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@ KarstenW
Ich weiß nicht, von welche Art "Reparaturen" Du sprichst. Ich hatte zwar im Laufe der Jahre - speziell früher - gelegentlich ein "zerschossenes" Windows, aber da half meist ohnehin nur Formatieren und neu installieren. Das war schon ärgerlich. Seit Win2000 kenn ich das aber nicht mehr und wüsste auch nicht, was ich reparieren sollte.
Installationen habe ich auch schon einige hinter mir, angefangen von Win3.11 und WfWG bis XP. Da hat sich inzwischen viel geändert. Ich kann mich noch erinnern, wie man unter Win 3.11 in der autoexec.bat, config.sys und config.ini Einträge machen musste, wenn man ISA Soundblaster, ISA Netzwerkkarte oder ein ATAPI CD-Rom betreiben wollte. Da durfte man noch am Papier eine Liste mitführen, damit man die IRQs richtig setzt, die Base-IO, den RAM-Bereich etc., damit sich die Hardware nicht gegenseitig in die Quere kommen.
Das hat dann für die Soundkarte etwa so ausgesehen
IRQ 5 Audio-Schnittstelle
DMA 1 Low DMA-Kanal
DMA 5 High-DMA-Kanal
220-22F Audio-Schnittstelle
330-331 MPU-401 UART MIDI-Schnittstelle
388-38B Stereo-FM-Synthesizer
Wavetable: (Basis 0)
0620-0623
0A20-0A23
0E20-0E23
200-207 Game-Port (kann auch MS Standard sein)
IRQ 11 IDE CD-ROM-Schnittstelle
1E8-1EF IDE-Port (Tertiär)
Und für ein CD-Rom so:
LH /L:1,36224 C:\DOS\MSCDEX.EXE /D:MSCD001 /M:10
Unglaublich leicht verständlicher, benutzerfreundlicher Klartext ;)
Ich bedaure keine Sekunde, dass diese Mühsal gründlich vorbei ist - zumindest im Windowsbereich ;). Schade um jede Minuten, die ich mich mit solchen Problemen beschäftigen musste. Offenbar hat das auch MS so gesehen und die Konsequenzen gezogen, und offensichtlich auch die Unix-Distributoren, sonst gäbe es z. B. kein Ubuntu, das sich im großen und ganzen klaglos installiert mit Soundkarte und CD-Rom, ohne dem Benutzer irgendwelche Fragen zu stellen, die der mangels Fachkenntnissen ohnehin nicht beantworten kann.
Wenn es das bessere Konzept sein woll, Konfigurationsdateien im Klartext abzuspeichern, frage ich mich, warum MS diesen Weg verlassen hat, denn anfänglich war das alles Klartext. Mir als Endbenützer ist das soetwas von egal, ob Klartext oder nicht, für mich zählt: Funktionieren muss es, stabil muss es sein, pflegeleicht muss es sein (und kostengünstig). Wenn mich das Outlook daran hindert, Attachments mit der Endung exe oder com aufzumachen oder abzuspeichern, ich möchte das aber, dann öffne ich den Registrierungseditor, und dort komm ich mit Klicken dann zu der gewünschten Stelle, wo ich alles im Klartext habe. Wie diese Datei dann letztlich abgespeichert ist, ist mir egal. Mein Bedarf, diese Datei mit einem gewöhnlichen Texteditor zu bearbeiten, geht gegen Null. Sollte das Windows schon so defekt sein durch irgendwelche Einflusse, dass das Regedit nicht mehr funktioniert, würde ich eher daran denken, Win neu zu installieren (30-60 Minuten Zeitaufwand), statt mit einem gerade noch funktionierenden ASCII-Editor zu versuchen, irgendwelche Systemkonfigurationsdateien zu editieren, so lange, bis vielleicht auch das Regedit wieder funktioniert. Das dauert dann, sollte es mir überhaupt gelingen, vermutlich Tage. Und im Vertrauen: Bei Ubuntu würde ich das auch so machen, bevor ich mich durch Manuals ackere, denn das dauert erfahrungsgemäß ein Vielfaches der Zeit und der Ausgang ist ganz ungewiss.
Aber jetzt ein Beispiel zum extrem benutzerfreundlichen Ubuntu:
Wir hätten die ganz einfache Anforderung, die Bildschirmauflösung zu ändern auf 1280*1024 (PC1 mit WinXP, Rage 128 pro Ultra GL II AGP mit 32 MB und einen Eizo FlexScan T67S mit 21"):
PC2 mit Ubuntu, Rage 128 pro AG; über Switchbox gehen die Signale von beiden PCs auf den selben Bildschirm - ich kann somit sehr schön die beiden Desktops vergleichen)
Wir klicken uns durch: Windows: Start > Einstellungen > Systemsteuerung > Anzeige > KK Einstellungen und dort wird mir mit Schieberegler und Dropdownliste eine Kombination von Bildschirmauflösung und Farbqualität angeboten, die meine Grafikkarte leisten kann. Es werden mir zahlreiche Möglichkeiten bis 2048*1536 und 32 Bit Farbtiefe angeboten. Unter "Erweitert" kann ich dann noch die Bildwiederholfrequenz des Monitors einstellen u.v.a.m. Ein kurzer Probelauf für 5 Sekunden, ob es passt, dann OK.
Wie sieht das im Ubuntu aus?
System > Einstellungen > Bildschirmauflösungseinstellungen: Dort könnte ich die Auflösung zwar einstellen, aber die Dropdownliste endet bei 800*600, Bildwiederholfrequenz fix bei 60Hz.
Das ist extrem benutzerfreundlich?
Jetzt beginnt die Sucherei:
System > Administration > Gerätemanager (wonach die Einträge dort sortiert sind ist mir schleierhaft, aber immerhin nach einigem Suchen finde ich): Rage 128 pro Ultra TF. TF? Auf meiner Karte steht "AG" drauf. Ob das ein entscheidender Unterschied ist? Na, was solls. Das Problem in den Threat http://www.nickles.de/static_cache/538150509.html gestellt und Antwort erhalten:
Anwendungen > Zubehör > Terminal "sudo su"; Passwort, "gedit" dann durchgeklickt bis "/etc/x11/xorg.conf". Datei geöffnet und gesucht bis zum Abschnitt:
Section "Monitor"
Identifier "Generic Monitor"
Option "DPMS"
HorizSync 28-96 (theoretisch sind die Werte die aufgerundeten /20 der realen!)
VertRefresh 43-96
EndSection
"der zweite wert ist jeweils der entscheidende die beiden 96 werte passen fast immer
bei 1024*768 85 hz"
Der Abschnitt sieht so aus:
Section "Monitor"
Identifier "Generic Monitor"
Option "DPMS"
HorizSync 28-51
VertRefresh 43-60
EndSection
Natürlich kein Sterbenswörtchen im Kommentar oberhalb von diesem Abschnitt, dass die dargestellten Werte 1/20 der "wahren" Werte darstellen. Aber dazu, dass man die Werte eingeben kann, die man wirklich haben will, konnten sich die Entwickler offenbar auch nicht durchringen.
Das ist extrem benutzerfreundlich?
Zu der gewünschten Auflösung von 1280 komme ich mit diesen Maßnahmen noch immer nicht.
Problem abermals posten. Antwort erhalten von the_mic VIP,
in der /etc/X11/xorg.conf kannst du auch die Auflösungen angeben und zwar in der "Section Screen"..
Diese Section sieht nun so aus:
Section "Screen"
Identifier "Default Screen"
Device "ATI Technologies, Inc. Rage 128 Pro Ultra TF"
Monitor "Generic Monitor"
DefaultDepth 24
SubSection "Display"
Depth 1
Modes "1024x768" "800x600" "640x480"
EndSubSection
SubSection "Display"
Depth 4
Modes "1024x768" "800x600" "640x480"
EndSubSection
SubSection "Display"
Depth 8
Modes "1024x768" "800x600" "640x480"
EndSubSection
SubSection "Display"
Depth 15
Modes "1024x768" "800x600" "640x480"
EndSubSection
SubSection "Display"
Depth 16
Modes "1024x768" "800x600" "640x480"
EndSubSection
SubSection "Display"
Depth 24
Modes "1024x768" "800x600" "640x480"
EndSubSection
EndSection
Unglaublich leicht zu durchschauen! ;) Der einzige Unterschied, den ich in den Subsections (wozu gibt es die überhaupt? Kein inline-Kommentar vorhanden!) finden kann, ist eine Nummerierung von 1 bis 24 in undurchsichtigen Intervallen (1-4-8-15(?)-16-24??).
Ich riskiere es - zum Glück ist das ja nicht (noch nicht?) mein Arbeitsgerät, sondern eine Testinstallation, und modifizieren den letzten Eintrag so:
SubSection "Display"
Depth 24
Modes "1280x1024" "1024x768" "800x600" "640x480"
EndSubSection
Ich hab zwar keine Ahnung, was ich damit anstelle, aber nach dem Abspeichern kann ich nun tatsächlich in System > Einstellungen > Bildschirmauflösungseinstellungen 1268*1024 wählen.
Das ist extrem benutzerfreundlich, wenn man die Bildschirmauflösung ändern will?
Es mag sein, dass auf einer akademischen Ebene Unix besser ist. Keine Ahnung. Was mich als Endbenutzer interessiert ist, wo sich das "Bessersein" für mich auswirkt. Ich merk jedenfalls nichts davon, im Gegenteil.
Wenn es zutreffend ist, was Du sagst: Das geht wirklich bei Linux darum ein eigenständiges Betriebsystem zu entwickeln und nicht wie so viele Neueinsteiger denken , Windows zu ersetzen., dann frage ich mich, wozu das dann entwickelt wird? Lediglich, um etwas "Eigenständiges" zu haben? Als reiner Selbstzweck, egal, ob es wer verwendet, ob er, wenn er vor der Wahl steht, sich dafür entscheidet? Als Spielwiese für jene, die gerne mit dem Systemeditor modifizieren, statt ihre Zeit mit was Sinnvollerem zu verbringen? Für Snobs, die sich dann im Gefühl sonnen können, "das Bessere" zu haben - bemerken im Normalgebrauch tut man es ohnehin nicht?
Gruß, Gerhard