Viren, Spyware, Datenschutz 11.250 Themen, 94.778 Beiträge

Street View Widerspruch: "Schuss nach hinten"

mawe2 / 11 Antworten / Flachansicht Nickles
Mag sein, dass ich es übersehen habe. Aber bisher habe ich noch nirgendwo eine Information zu folgender Problematik gelesen:

Das von den Datenschützern erzwungene Sonderverfahren für Deutschland führt automatisch genau zum gegenteiligen Ergebnis.

Um das Haus unkenntlich zu machen, muss ich es online in Google Maps suchen und markieren. Dabei werden die konkreten Koordinaten ermittelt und an Google geschickt. Anschließend müssen die Personen ihren vollständigen Namen (!!) und ihre eMail-Adresse (!!) angeben. Zur Verifizierung schickt Google an den Empfänger ein Schreiben per Post (!!!). Sowohl die Mailadresse als auch die Postanschrift werden dann durch Eingabe eines Codes verifiziert.

Die Leute, die besonders großen Wert auf ihre Anonymität legen und deshalb die Frontansicht ihres Hauses verpixeln lassen wollen, geben somit Google freiwillig die detailliertesten Angaben über ihre Identität - absurder geht's nimmer!!

Der datenschutzrechtliche Aspekt wird jedenfalls durch dieses Verfahren völlig konterkariert und Google freut sich, dass sie durch die Blödheit der Verantwortlichen und die Blödheit der Betroffenen in Deutschland noch viel mehr konkrete Daten sammeln können als anderswo.

Oder was meint Ihr dazu?

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 mawe2 „ Ich denke das auch nicht. Aber trotzdem ist es doch absurd, dass jemand, der...“
Optionen
Aber trotzdem ist es doch absurd, dass jemand, der nicht mal sein Haus dort abgebildet haben will, dann auch noch weitere (wichtigere) Daten "hinterherwirft".

Ehrlich gesagt, ich sehe dafür keine andere Lösung. Der Hinweis kann ja nicht anonym erfolgen. Sonst könnte ja jeder Hallodri kommen und sagen, das da ist mein Haus und ich will das nicht.

Außerdem, was will Google mit dieser Adresse anfangen? Sie ist einzig und allein verknüpft mit der Information "der will sein Haus nicht im Web sehen". Keine Rückschlüsse auf persönliche Vorlieben, Konsumgewohnheiten, Musikgeschmack, politische Gesinnung oder was auch immer. Also kein Nutzerprofil. Nur eine Adresse, wie sie zu Millionen im Telefonbuch steht.

Bei Google verstehe ich das ganze Prinzip nicht: Die haben doch nichts davon, wenn sie aus meinen Suchanfragen ein Profil basteln. Ich kaufe doch dort nichts.

Es gibt doch noch ganz andere Möglichkeiten, Geld zu verdienen - man muss ja keinen Versandhandel betreiben. Bei Google läuft der komplette Umsatz, so weit ich es überblicken kann, über Werbung, insbesondere die kontext-sensitiven Google-Ads. Das gilt für sämtliche Google-Dienste, egal ob Suchmaschine oder was auch immer.

Die Wikipedia-Artikel sehen wieder einmal ganz ergiebig aus, besonders der zweite:
http://de.wikipedia.org/wiki/Google & http://de.wikipedia.org/wiki/Google_Inc.

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen