Nun waren Wohnungen in der DDR eben generell schwer zu bekommen. Daher hat man die Gastarbeiter, Azubis, Studenten usw. aus dem Ausland eher nicht in "normalen" DDR-Wohnungen untergebracht. Die waren ja oft sowieso nur auf Zeit hier.
Mir fällt es mehr als schwer, an die Geschichte des fehlenden Wohnraums zu glauben, wenn die Unterbringung mit Umzäunung des Wohngeländes und Schlagbaum einhergeht.
Wahr ist zwar, dass die Aufnahme der Ausländer nur vorübergehend angedacht war - aber weshalb hätte man sie mit Zäunen und Schlagbaum vor der deutschen Bevölkerung abschotten sollen?
Nein, man wollte das nicht und genau das ist es, was ich als "Dornröschenschlaf" (Deutsche unter sich) bezeichnet habe, aus dem sie mit der Wende unsanft erwachten.
Diese beiden schwerwiegenden Kennzeichen sind es, die fast schon zwingend nur einen einzigen Schluss zulassen.
Das wurde jetzt schließlich lange genug propagiert, um irgendeine an den Haaren herbeigezogene Begründung für die Ausländerfeindlcihkeit zu behaupten
Da muss ich dich korrigieren - ich hatte mich schon vor über einem Jahr selber mühsam auf die Suche nach Informationen begeben müssen.
Die Suche nach Informationen gestaltete sich schwierig - die einschlägigen Medien hatten dieses Thema nämlich (noch) nicht auf ihrem Schirm. Ich tappte anfangs völlig im Dunklen und nichts Propagierendes zum diesem Thema erreichte meine Ohren und Augen.
Es ist im Westen (zum Zeitpunkt des kalten Krieges) einiges über den Osten gesagt und geschrieben worden - erhöhte Ausländerfeindlichkeit gehörte definitiv nicht dazu.
Ich finde den Gedankenaustausch aber hochinteressant - einerseits hast du natürlich Recht, wenn du sagst:
Und ansonsten ist es eben schwierig, sich über den Alltag eines Landes, in dem man selbst nicht gelebt hat, eine fundierte Meinung zu bilden.
Andererseits kann gerade ein Außenstehender aber auch Dinge wahrnehmen, die im allgemeinen Trott des (einheimischen) täglichen Lebens für völlig "normal" gehalten werden.
Gruß
Shrek3