Leider betrifft das nicht nur die E-Autos, sondern auch die ganze moderne mobile IT. Allerdings fürchte ich, dass das niemanden - und schon gar nicht die Verantwortlichen - zur Umkehr bewegen wird:
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Der ÖPNV geht schon seit Jahren am Krückstock, die Eisenbahnen sind absolut nicht in der Lage, die zu transportierenden Güter zeitnah zum Empfänger zu bringen, ganz zu schweigen von Millionen von Arbeitnehmern, die so dezentral wohnen, dass sie ohne Auto weder zur Arbeit noch zum Einkaufen oder Arzt kommen.
Dafür wird ja auch nicht ansatzweise soviel an Kohle versenkt wie für das Goldene Kalb Individualverkehr mit all seinen Zutaten - eben wider besseres Wissen. So btw. geht es auch nicht um´s Ersetzen dessen, sondern um ein vernünftiges Maß dabei. Jeder Haushalt mit mehreren Fahrzeugen in teils völlig idiotischen Ausmaßen ist es jedenfalls nicht und da ließe sich mit flächendeckendem Nahverkehr schon viel erreichen.
Teurer würde es am Ende auch nicht, weil viele Kosten für Straßeninstandhaltung und -sanierung dann nämlich nicht mehr nötig wären inklusive des ständig weiteren Verbauens des in D gar nicht mehr so reichlich vorhandenen Bodens. Das Zersiedeln der ländlichen Räume durch Satellitenorte dank der Mieten und Immobilien- und Grundstückspreise treibt die Spirale noch weiter und das vor allem durch die in erster Linie deutsche Macke des Eigenheims als idealisierte Wohnform. Von solchen Sachen wie Gewerbe- und Industriegebieten ist da noch gar nicht die Rede, die in erster Linie auch wieder Kfz-kompatibel geplant und gebaut werden und oft nach meist relativ wenigen Jahren als Brache enden.
Die von Dir so genannten "gewachsenen Strukturen" sind in den jetzigen Größenordnungen erst in den 1950ern ff. gewachsen, als das vermeintliche Wirtschaftswunder der alten BRD genau diese Individualmotorisierung als ein Symbol des Aufschwungs definierte und alles autokonform plante und baute. Geistiger Bullshit war das damals schon und auch das Ende dieses Irrsinns kannte man schon relativ früh. Stattdessen kloppt man weiter eine Straße oder Autobahn nach der anderen um jeden Preis in die Landschaft und beschwert sich teils bereits beim Bau, dass die Kapazitäten nebst Stellflächen für LKW und allem nicht ausreichen, was dazugehört.
Warum tut es die andere Seite nicht auch? Weil man mit hohlen Sprüchen keinen Ersatz für den Individualverkehr in den nächsten 50 Jahren schaffen kann?
Ne - weil die "andere Seite" gar keine Lobby hat und immer nur die "Kosten" dafür angebracht werden, die der Individualmotorist aus eigener Tasche bezahlt und das auch noch "freiwillig". Auch da gibt es längst Statistiken wie auch, wofür am meisten der PKW genutzt wird:
https://www.umweltbundesamt.de/daten/private-haushalte-konsum/mobilitaet-privater-haushalte#hoher-anteil-von-urlaubs-und-freizeitverkehr
http://www.mobilitaet-in-deutschland.de/pdf/MiD2017_Ergebnisbericht.pdf
https://www.unikims.de/blog/autoverkehr-kostet-die-kommunen
https://www.hvv-schulprojekte.de/unterrichtsmaterialien/kosten-mobilitaet/
Insofern liegen die Gründe für dieses widersinnige Überhöhen des Autos anscheinend doch ein wenig an anderer Stelle.