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Virenscanner u. Windows: Pflichtmaßnahme oder Scharlatanerie?

mawe2 / 78 Antworten / Flachansicht Nickles

Hallo Leute,

ich verzichte schon lange auf derartige Programme. Früher, bei schwächerer Hardware, war ich es leid, 30% der Systemressourcen für diese Programme zu verschwenden. Heute ist das vielleicht nicht mehr das eigentliche Problem.

Aber ständig liest man (auch hier im Forum), dass jemand ein Problem hat und natürlich zuerst alle möglichen aktuellen Virenscanner über's System laufen lässt. Wenn er dann stolz verkündet, dass die alle nichts gefunden haben, kommt 5 Minuten später garantiert von irgendjemandem die Bemerkung "Das hat nichts zu sagen!"

Wenn ich mich auf die Aussage "Keine Viren gefunden" aber grundsätzlich gar nicht verlassen kann, brauche ich doch auch gar nicht erst zu prüfen, oder?

Daher die Frage an alle: Macht ein Virenscanner unter Windows heute noch Sinn, wenn man ansonsten alle empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen anwendet?

- nie mit Adminrechten ins Internet gehen
- Windows, Browser, Flash, Acrobat usw. stets aktuell halten
- Windows-Firewall verwenden
- Internet-Zugang über Router
- ggf. über LINUX-LIVE-CDs System prüfen
- brain.exe verwenden

Ist es wirklich so, dass ein derart gesicherter Rechner sich trotzdem (innerhalb von ein paar Minuten) selbständig infizieren kann?

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Gruß, mawe2

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Olaf19 mawe2 „Virenscanner u. Windows: Pflichtmaßnahme oder Scharlatanerie?“
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Ist es wirklich so, dass ein derart gesicherter Rechner sich trotzdem (innerhalb von ein paar Minuten) selbständig infizieren kann?

Wenn du mit "selbständig infizieren" meinst: Ohne dass der User sich etwas herunterlädt, indem er bestimmte Seiten ansurft, also nur durch die Existenz einer Internet-Verbindung - dann wäre ich mir zu 99% sicher, dass das nicht geht.

2003 hatten wir dieses Problem mit Sasser und Blaster - der Wurm installierte sich selbst über das Internet, ohne dass auch nur ein Browserfenster hätte geöffnet werden müssen. Es reichte völlig aus, mit dem Netz verbunden zu sein.

Dabei hätte schon eine einzige der folgenden Maßnahmen ausgereicht, um diesen Spuk zu unterbinden:
  • Zeitnahes Einspielen der Sicherheitsupdates: Die Sasser- und Blaster-Exploits setzten auf eine Sicherheitslücke auf, die schon Monate zuvor gepatcht worden war
  • Einsatz eines Routers: Auch dessen integrierter Paketfilter hätte die Schädlinge erfolgreich abgehalten
  • Abschaltung nicht benötigter Netzwerkdienste, wie z.B. auf dingens.org oder http://ntsvcfg.de empfohlen
  • Windows-XP-Systemfirewall eingeschaltet lassen, oder jede x-beliebige andere DTFW aktivieren
  • Ein Virenscanner hätte afair auch geholfen
Ich habe Software-Firewall und Virenscanner ganz bewusst an den Schluss gehängt, weil ich die anderen Maßnahmen systematisch für treffender halte:

Wenn ein System eine Sicherheitslücke hat und es existiert dafür bereits ein Patch, dann finde ich es erheblich logischer, die Lücke damit zu schließen anstatt verschlimmbessernde Verrenkungen mit Drittanbieter-Software anzustellen. Wenn ich mit einem System ins Internet will, benötige ich ein Modem - dann kann ich auch gleich einen Router nehmen, der die Funktion eines Firewall-Paketfilters mitbringt, der außen vor dem System sitzt und nicht auf dem System.

Wenn du einen Router benutzt, ist die Windows-XP-eigene Firewall definitiv überflüssig wie ein Kropf. Die macht nichts anderes.

CU
Olaf
"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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Danke für die Info. Xdata
Ja es stimmt Conqueror