Do 18.06.2015 04:28
Wasserversorgung in der Wüste und das Wasser von einem (vermutlich ganz typischen) Dorfbrunnen habe ich probiert. Es schmeckt so weit ganz gut, hat aber einen sehr geringen metallischen Beigeschmack. Na, wenn die das trinken, werde ich es wohl auch überleben; )
Achja, gleich am ersten Tag in Turkmenistan habe ich nicht damit gerechnet, dass ich nun die Wasserplanung für 24 Stunden machen sollte. Es sind nämlich meistens Abschnitte von ca. 70 km, wo einfach nix ist. Ich hatte anfangs nur 4 Liter für die erste Etappe Wüste ;)
So habe ich gleich am ersten Tag in Turkmenistan eine neue Trinkwasserquelle erschlossen: LKW-Fahrer anschnorren. Hat hervorragend geklappt: Jedesmal habe ich eine volle 1,5 Liter Flasche bekommen.
Mittlerweile schaue ich ganz genau, wo ich wieder Wasser bekomme und plane entsprechend. Das heißt, ich schleppe dann eine Tagesration Trinkwasser mit mir rum, also 11 Liter.
"LKW-Fahrer anschnorren" mag ich ja schließlich nur im äußersten Notfall machen. Ich muss mich schon selbst um mein Wasser kümmern. Zudem bin es ja schließlich ich, der aus einem reichen Land kommt und hier wahrlich nicht schnorren sollte.
Viele liebe Grüße, immer noch aus Turkmenistan
Do 18.06.2015 09:29
Da geht doch noch was...
Do 18.06.2015 12:23
Ich kann nicht mehr
Die Grenze des mir möglichen ist erreicht oder schon überschritten. Zwei Nächte mit zu wenig Schlaf, der Gegenwind, die Hitze, im Normalfall kein Schatten und dabei jeden Tag 100 km voran kommen müssen, damit es passt mit dem Turkmenistan-Visum. Das ist einfach zuviel.
Ich transportiere das Trinkwasser zwar mittlerweile geschützt vor der Sonne, aber es ist dennoch so heiß, dass man es kaum trinken kann. Es erhitzt mich somit beim Trinken zusätzlich. Was gäbe ich jetzt für zwei Liter kalte Cola.
Das verlangt mir gerade zuviel ab. Ich habe das Gefühl, es geht auf einen Hitzekollaps zu, wenn ich nicht zumindest für einige Zeit unterbreche. Mir ist schon schlecht wegen Überhitzung und Schlafmangel. Zum Glück habe ich nach etlichen Kilometern eine verlassene Bahnstation gefunden,deren Häuser Schatten spenden. Nebendran lebt in Barracken ein Pärchen. Ich habe Wasser dort bekommen. Abgestandenes Wasser, aber kühler als meines. Ich trinke im Moment tatsächlich lieber das abgestandene Wasser.
Es sind noch 115 km zur Grenze nach Usbekistan und ich habe Zeit bis morgen etwa 18:00 h. Also noch unmotorisiert machbar, aber Spass macht das, unter diesen Bedingungen, schon lange keinen mehr.
Ich versuche mal etwas zu ruhen, um dann am Abend mindestens noch 20 km zu fahren. Mehr wären deutlich besser, sonst wird es morgen arg knapp, rechtzeitig an der Grenze zu sein.
Do 18.06.2015 17:33
Das ist mal wieder ein Traum von einem Nachtlager.
Schade, dass ich heute Nacht schon wieder weiter muss. Das Visum läuft morgen ab, es sind noch 95 km bis zur Grenze und ich will vor 18:00 h an der Grenze sein.