Sa 18.07.2015 06:02
Hinter der schneebedeckten Gebirgskette dürfte er liegen, der Song-Köl.
Nur noch 1080 Höhenmeter...
Sa 18.07.2015 06:52
Boah ey und das ist erst der Anfang.
Sa 18.07.2015 07:09
Nochmal Schonfrist
Noch ein paar Dutzend Kilometer an einem Bach entlang, bevor dann der eigentliche Aufstieg beginnt.
Sa 18.07.2015 10:24
Warum einfach, wenns auch anstrengend geht ;)
50 km Wellblechpiste und 1000 Höhenmeter hätte ich mir ersparen können.
Aber mein ganz persönlicher Ehrgeiz aufs Dach der Welt hinauf und auch sonst (bis zur nächsten längeren Bahn- oder Busfahrt (voraussichtlich in China)) wieder alles mit dem Radl zu machen ist wieder da. Mich jetzt auf über 3000 Meter herauf kutschieren lassen und dann vielleicht die letzten 1000 Höhenmeter in Tadjikistan mit dem Radl zu machen, ist dann irgendwie nur eine halbe Sache.
Kaum bin ich von der Hauptstraße weg, begegne ich aich wieder vorwiegend sehr freundlichen Menschen: Der Fahrer des Kleintransporters, der mich zum Song-Köl mitnehmen wollte und mir mehrmals deutlich machte, dass er ja gar kein Geld dafür haben mag. Ich glaube, er dachte längere Zeit, ich wollte sein Mitnahmeangebot aus Kostengründen nicht annehmen. Erst als sicher war, dass ich ihn richtig verstanden habe, ist er dann weiter gefahren. Das fand ich total nett. Und die Frau eines kleinen Dorfladens, die mir aus ihrem Haus eine größere Menge Borsok holte und schenkte, nachdem sie kein Brot hatte, dass sie mir verkaufen konnte. Borsok ist eine kirgisische Spezialität; eine Art Brotsnack, das man nackig isst. Mir schmeckts sehr gut.
Sa 18.07.2015 10:39
Was für eine Weite
Ich weiß nicht, ob das auf den Fotos wirklich herauskommt.
Diese Weite der Landschaft hier fasziniert mich sehr. Sie lädt immer wieder zum Verweilen ein. Schon nach wenigen Augenblicken nimmt mich diese Landschaft vollends ein und ich fühle mich als einen Teil von ihr. Ich fühle mich sehr frei und einfach nur glücklich, dass ich jetzt hier sitzen darf. Und ich fühle mich als das, was ich bin: Als einen Teil der Natur.
Die Entscheidung Kirgisistan und Tadjikistan auf der Reise nicht auszulassen, war offenbar goldrichtig. Dabei stehe ich ja erst ganz am Anfang dieser wundervollen Landschaften.
In der sehnsuchtsvollen Erwartung auf das, was da noch kommen mag schicke ich euch viele Grüße aus Kirgistan
Sa 18.07.2015 16:46
Ich bin nun sehr gespannt
wie das wird, meine erste Camping-Nacht auf ü3000.
Ich bin auf etwa 3100 Meter, wenige Kilometer vor und etwa 350 Höhenmeter unterhalb dem Kalmak-Pass. Es hat heute besser geklappt, als ich dachte. Vor allem spüre ich bis dato nicht, dass mir die Höhe etwas zu schaffen macht. Nicht in bezug auf Kondition und schon gar nicht in bezug auf Höhenkrankheit. Ok, Höhenkrankheit geht ja in der Regel allerfrühestens erst ab 3000 Meter los ;) Wenn ich diese Nacht erholsam schlafen kann, macht mir also 3100 Meter mal gar nix aus. Na morgen früh werde ichs wissen^^.
Windig wirds heute Nacht sicherlich, denn mein Nachtlager ist mal wieder ein wenig exponiert. Aber dafür mit grandioser Aussicht und Fernblick (das Panoramafoto ist vom Nachtlagerplatz aus gemacht).
Und kalt wirds sicherlich heute Nacht.
Leider ist das Nachtlager in Sichtweite der Straße.
Wenige hundert Höhenmeter unter mir habe ich heute bei einer Pause schon wieder eine sehr unangenehme Begegnung mit zwei Hirten gemacht. Sehr unfreundlich und noch unhöflicher waren die Typen. Ich habe dann etwas früher als sonst meine Pause beendet und weiter Richtung Pass hoch geschoben, nur um diesen Typen aus dem Weg zu gehen.
Somit bin ich gerade auf dem besten Weg eine neue Schublade aufzumachen mit dem Titel ¨Scheiß Hirtenpack¨. Der nächtliche Ärger mit dem Feuerteufel in Turkmenistan und der nächtliche Ärger mit den drei Rotzlöffeln in Uzbekistan geht ja auch auf das ¨Hirtenkonto¨.
Mein Nachtlager ist selbstverständlich außer Sichtweise dieser Typen. Ich hoffe, dass die in keinster Weise mitbekommen haben, dass ich nur wenige hundert Höhenmeter oberhalb von denen campe.
Nur mal vorsichtshalber ... da alle Hirten hier beritten sind: Wie kann ich mich gegen jemand Berittenes am besten wehren? Dem Pferd eins mit aller Kraft auf die Nüstern geben, so dass der Reiter Mühe hat, sich oben halten oder ihm das Pferd gar durchgeht? Gibts effizientere Angriffspunkte als die Nüstern? Die Fragen sind ernst gemeint ! Ich möchte gerne vorbereitet sein, sollte dies mal notwendig werden. Mein Pfefferspray habe ich nicht immer griffbereit.
Mist, auf der anderen Seite des Berghanges ist nun ein Schafhirte in Sichtweite. Aber keiner der beiden unangenehmen Typen von vorhin.
Ich gehe also heute trotz der grandiosen Aussicht mit etwas gemischten Gefühlen zum Schlafen.
Anbei noch ein paar Bildchen des Tages.