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Ist ein Drogenverbot eigentlich noch sinnvoll?

gelöscht_84526 / 112 Antworten / Flachansicht Nickles

Diese Frage wird in einem Bericht bei Zeit-Online mal auf interessante Weise behandelt.

Ich weiß dabei allerdings nicht, ob man wirklich alles nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip beurteilen sollte.....

Gruß
K.-H.

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UNBEDINGT! lard
Olaf19 gelöscht_84526 „Ist ein Drogenverbot eigentlich noch sinnvoll?“
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M.E. sollte man diese Dinge ganz pragmatisch und möglichst frei von weltanschaulich gefärbten Vorstellungen betrachten.

In den 30er Jahren gab es schon eine Alkohol-Prohibition in den USA, und was hat sie im Kampf gegen Alkohol gebracht? Nichts, außer neuen, andersartigen Problemen.

Den "Krieg gegen Drogen" gibt es, solange wie ich denken kann - meine Oma hat sich schon Anfang der 70er deswegen Sorgen um mich gemacht. Da war ich frisch eingeschult und wusste so gerade eben, worum es überhaupt geht. Was haben alle Aufklärungsversuche, Verbote und sonstigen Maßnahmen eigentlich eingebracht? Haben wir seither signifikant weniger Drogenabhängige/-tote? Doch wohl eher nicht.

Warum also keine radikale Kehrtwendung in der Drogenpolitik, warum nicht etwas völlig Neues versuchen, wenn die altbekannten Gegenmaßnahmen jahrzehntelang nichts gebracht haben? Zumindest finde ich die Aussicht einigermaßen verlockend, auf diese Weise den kriminellen Sumpf rundum das Drogenproblem, die Mafia-Strukturen, die Beschaffungskriminalität, die Bandenkriege, diesen Sumpf trockenlegen zu können - zumindest die jetzigen Hauptprofiteure der Drogenszene empfindlich zu treffen.

Evtl. könnte man die totale Freigabe noch etwas hinauszögern, eine Übergangsphase schaffen, etwa in der Art, dass man Drogensüchtigen oder allgemeiner gesprochen -konsumenten die Möglichkeit gibt, sich registrieren zu lassen - Gegenleistung: die kontrollierte Abgabe von ungepanschten Drogen zu niedrigeren Preisen als sonst auf dem Schwarzmarkt üblich. Sollte das keinen durchgreifenden Erfolg bringen ließe sich immer noch ein Stück weitergehen, dass man also alle Arten von Drogen ganz legalisiert.

Aber gut - ich bin kein Experte in Sachen Drogenpolitik, habe mir nur in Folge dieses Threads inkl. Zeit-Online-Artikel ein paar Gedanken gemacht. Vielleicht sind meine Überlegungen auch Hirngespinste, aber eines können wir als kleinsten gemeinsamen Nenner festhalten: Die Drogenpolitik in ihrer bisherigen, restriktiven Form ist als gescheitert zu betrachten.

Und noch etwas ist höchst kontraproduktiv: die Moralkeule gegen die Süchtigen zu schwingen. Jeder Mensch hat ein Suchtpotenzial, beim einen äußert es sich so, beim anderen auf andere Art, beim einen ganz offensichtlich, beim anderen weniger.

CU
Olaf

"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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