Hab gerade ein Video im Internet gefunden.
http://www.youtube.com/watch?v=31p8w7jVo7U&feature=related
Vielleicht allgemein für den Didaktiker interessant.
nicht nur speziell für den Informatik oder Mathematiklehrer.
Erscheint vielleicht zunächst etwas trocken aber durchaus interessant.
Und auch erfreulich so einige Schulen nicht "nur" Windows oder
vielleicht noch Apple als mögliches System für den Unterricht betrachten.
Nicht das oft verwendete viele Einerlei nur eines oder höchstens zwei Betriebssystemen.
Linux 14.981 Themen, 106.344 Beiträge
Der rein pädagogische Ansatz, der hier dargestellt wird und der für Linux spricht, ist auf alle Fälle zu begrüßen. Schade finde ich, dass dieser an sich gut gemeinte Versuch wieder mal nicht ohne Demagogie auskommt...
Die finanziellen Überlegungen, die in den Raum gestellt werden, sind nämlich maßlos übertrieben, die angeblichen Einsparungen können gar nicht erreicht werden.
Der Herr spricht von einem Schulbudget von 80.000 EUR und von Kosten für Microsoft-Lizenzen (Windows + Office) von 10.000 EUR. Was er verschweigt: Ein solches Budget wird immer für ein Haushaltsjahr angegeben. Die 80.000 EUR stehen also jedes Jahr erneut zur Verfügung (ggf. auch mal mehr oder weniger).
Die 10.000 EUR Lizenzkosten werden hingegen nicht jährlich fällig. Natürlich kauft man nicht jedes Jahr ein neues Windows und ein neues Office. Man wird mit einer Lizenz vielleicht 3 oder 4 Jahre arbeiten. Macht schonmal nur 2.500 EUR jährlich (und nicht 10.000 !!) Hier werden also Äpfel mit Birnen verglichen.
Es kommt aber noch schlimmer: Im allgemeinen ist es so, dass man Windows sowieso zu jedem neuen Rechner dazubekommt. Die Kosten für eine solche Lizenz sind also rein fiktiv. Und natürlich kann man auf dem Windows auch ein OpenOffice o.ä. installieren, so dass auch keine weiteren Kosten für ein MS Office entstehen.
Ebenso werden die (höheren) Kosten für die Pflege, Administration usw. verschwiegen, die einen großen Teil der eingesparten Lizenzkosten wieder auffressen. (Das Limux-Projekt zeigt, dass man mit freier Software maximal 25 % der Kosten gegenüber kommerzieller Software einsparen kann.)
Albern ist auch das Argument, man will sich von einem "Global Player" (Microsoft) unabhängig machen, wenn man sich dann im nächsten Schritt von einem anderen Global Player (Canonical) abhängig macht (und das auch noch als Vorteil betont)!
Am absurdesten ist aber die Phrase zur "Kompetenzorientierung" der Schule (Vergleich mit der Fahrschule), die aus Sicht des Referenten gegen proprietäre Software (konkret MS Office) und für freie Software spricht. Gerade weil es um Kompetenzorientierung geht, ist es aber ebenso möglich, diese allgemeinenen Kompetenzen eben auch mit proprietärer Software zu erarbeiten, und sie später trotzdem genau so mit freier Software zu nutzen. Was in der einen Richtung möglich sein soll ist in der entgegengesetzten Richtung natürlich genau so möglich.
Schade, dass das allgemein begrüßenswerte Konzept durch solche groben Verfälschungen in ein unglaubwürdiges Licht gezogen wird.
Gruß, mawe2